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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Ortsgruppe Oppenheim e.V. findest du hier .
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Im Oktober 2024 haben wir ein neues Einsatzfahrzeug bestellt, nachdem das alte nach über 25 Jahren durch Verschleiß und mangels Ersatzteile nicht mehr fahrbereit und einsatztauglich war. Das neue Fahrzeug soll im April geliefert werden und wird, fertig ausgerüstet, circa 53.000 Euro kosten. Das finanzieren wir komplett selbst. Durch gebildete Rücklagen von 40.000 Euro und etwas über 12.000 Euro, die uns Bürgerinnen und Bürger über ein Crowd-Funding gespendet haben. Im Winter 2022/23 haben wir den Außerbordmotor unseres kleinen Einsatzbootes ersetzen müssen. Der alte Motor war kaputt und nicht mehr zu reparieren. Die knapp 10.000 Euro haben wir selbst finanziert. Im Jahr 2010 haben wir unser großes Einsatzboot beschafft, mit 86.000 Euro unsere bisher größte Investition. 30.000 Euro haben wir über die Ehrenamtsförderung des Landkreises Mainz-Bingen bekommen. Die restlichen 56.000 Euro haben wir selbst finanziert, knapp 8.000 Euro davon kamen als Spenden über eine Haustürsammlung in Oppenheim.
Auch kleinere Investitionen – aktuell müssen wir durch den Umstieg auf Digitalfunk für 4000 Euro neue Funkgeräte beschaffen – stemmen wir selbst. Damit unsere Mitgliedsbeiträge sozialverträglich und erschwinglich bleiben, sind diese trotz allem knapp kalkuliert. Die Mitglieder unserer Einsatzmannschaft finanzieren ihre rote DLRG-Einsatzkleidung daher aus der eigenen, privaten Tasche. Um alle komplett einzukleiden, fehlt das Geld, das man nur einmal ausgeben kann. Denn auch die Lehrgänge, auf die wir unsere Aktiven schicken, von der Trainerlizenz über den DLRG-Bootsführerschein, den Lehrgängen im Katastrophenschutz bis zur Ausbildung zum Strömungsretter, finanzieren wir aus Mitteln des Vereins.
All das, die Fahrzeuge, das Material, das Personal und dessen Qualifikation, stellen wir seit Jahrzehnten gerne und ehrenamtlich vollständig in den Dienst der Öffentlichkeit. Unsere ausgebildeten Schwimmtrainer bringen Kindern das Schwimmen bei, denn wer gut schwimmen kann, der ertrinkt nicht so schnell. Unsere ausgebildeten Wasserretter und Katastrophenschützer stehen für jedwede Einsätze bei Veranstaltungen am und auf dem Wasser, bei Notfällen auf dem Rhein oder bei Katastrophen wie dem Hochwasser an der Ahr jederzeit zur Verfügung. Ehrenamtlich! Freiwillig! Unentgeltlich! Und wenn wir mit dem Einsatzstichwort „Person im Wasser/Rhein“ alarmiert werden und mit unseren Booten gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen in den Such- und Rettungseinsatz gerufen werden, stellen wir danach nicht einmal die Spritkosten in Rechnung.
Das Fundament unserer Arbeit ist – war das Hallenbad der VG Rhein-Selz in Oppenheim, das im März 2020 wegen Corona und im September 2020 für immer geschlossen wurde. Dort haben wir jeden Samstag von 14 bis 17 Uhr Schwimmkurse für Kinder ab fünf Jahren angeboten. Drei Kurse hintereinander! Und trotzdem hatten wir einen solchen Andrang, dass die Wartezeit auf einen Schwimmkursplatz gut ein Jahr dauerte. Seit fünf Jahren geht das nicht mehr. Wir haben sogar mehrfach und sehr erfolgreich Schwimmkurse speziell für Kinder mit dem Down-Syndrom durchgeführt. Dafür wurden wir 2015 sogar mit der Auszeichnung „Sterne des Sports“ des Landessportbundes geehrt. Seit fünf Jahren geht das nicht mehr. Dort im Hallenbad haben wir montags von 19 bis 20 Uhr Schwimmtraining für Kinder und Jugendliche angeboten und die diversen Schwimmabzeichen Bronze, Silber und Gold sowie den „Juniorretter“ ausgebildet und abgenommen. Seit fünf Jahren geht das nicht mehr. Dort haben wir die nötigen Rettungsschwimmscheine Bronze, Silber und Gold ausgebildet und abgenommen. Seit fünf Jahren geht das nicht mehr. Dort haben wir weitere Ausbildungen wie das Schnorcheltauchabzeichen oder die Grundlagen für den Rettungstaucher angeboten. Seit fünf Jahren geht das nicht mehr. Dort haben wir jede Woche einen Großteil unserer Aktiven beisammengehabt, konnten aktuelle Dinge besprechen. Seit fünf Jahren geht das nicht mehr.
Seit fünf Jahren geht so vieles nicht mehr! Seit fünf Jahren halten wir uns mit dem Training im Freibad Gimbsheim über Wasser. Wo wir in Oppenheim montags das gesamte Hallenbad nutzen und circa 100 Kinder trainieren und ausbilden konnten, stehen uns in Gimbsheim ein bis zwei Bahnen im Schwimmbecken zur Verfügung. Seit fünf Jahren sehen wir zu, wie unsere Mitgliederzahl langsam schwindet. Seit fünf Jahren geht auch für viele andere ehemalige Nutzer des Hallenbades so vieles nicht mehr. Andere Vereine haben dort trainiert, ob die Schwimmabteilung des TVO, die Aquaaerobic-Gruppe des TV-Hahnheim, der Kanuclub im Winterhalbjahr oder die Versehrtensportgruppe, die das Bad dienstags exklusiv nutzen konnte. Seit fünf Jahren geht all das nicht mehr.
Thies Lerch, Vorsitzender des TVO schreibt zur Schwimmabteilung: "Seit 5 Jahren gibt es im TVO keinen Wettkampfsport mehr, keine Ausbildung von Wettkampfschwimmern und Kampfrichter. Es gibt auch fast keinen Trainer mehr. Seit 5 Jahren stirbt die Schwimmabteilung einen langsamen Tod, fast nicht mehr vorhanden. Seit 5 Jahren sinkt die Mitgliederzahl der Schwimmer stetig, immerhin schon knapp 400 Austritte."
Nicht nur die Vereine leiden unter der Situation! Vormittags nutzten die ganzen Schulen in der Umgebung das Bad für den lehrplanmäßigen Schwimmsportunterricht. Seit fünf Jahren geht das nicht mehr. Und dann die zahlreichen Bürgerinnen und Bürger, die das Bad als Breitensportangebot ohne Vereins- oder Fitnessstudiomitgliedschaft nutzen konnten. Badehose, Handtuch und 3,50 Euro, mehr brauchte es nicht, um dort schwimmend Sport treiben zu können. Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten kann man Schwimmen bis ins hohe Alter oder auch mit Beeinträchtigungen wie starkem Übergewicht betreiben. Seit fünf Jahren geht das nicht mehr.
Seit fünf Jahren heißt es warten und hoffen, dass in Oppenheim ein neues Hallenbad der VG-Rhein-Selz gebaut wird. Seit fünf Jahren erleben wir, wie diese Entscheidung immer wieder vertagt, verschoben oder – man möge mir diese ehrliche Einschätzung nicht übelnehmen – immer wieder aufs neue grundsatzdiskutiert und zerredet wird. Seit fünf Jahren stirbt die DLRG einen Tod auf Raten. Seit fünf Jahren warten und hoffen, dass der per Grundsatzentscheidung der VG im November 2023 beschlossene Spatenstich endlich erfolgt und dann nach weiterer Wartezeit von sicher zwei Jahren endlich wieder ein für alle nutzbares Hallenbad der VG Rhein-Selz zur Verfügung steht. Jüngst wurde erneut vertagt. Und wieder beginnt das Zerreden. Wieder liest man in der AZ von einem „reinen Lehrschwimmbecken“ das noch nicht einmal die Erfordernisse von schulischen Lehrplänen oder der deutsche Prüfungsordnung Schwimmen erfüllen würde. Und wieder stellen einige die Standortfrage. Beides stößt die längst abgeschlossene Grundsatzfrage wieder von vorne an. Seit fünf Jahren hoffen und warten. Die Hoffnung schwindet und mit ihr das Vertrauen in die Politik und ihre Akteure. Warten wir jetzt darauf, dass wir als Verein absaufen? Unsere Gesellschaft baut auf das Ehrenamt. Ohne Ehrenamt wäre vieles in unserem Land gar nicht möglich. Auf das Ehrenamt ist Verlass. Aber auf wenn kann sich das Ehrenamt verlassen?
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