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Stellungnahme der DLRG Oppenheim zur aktuellen Entwicklung in Sachen Hallenbad-Neubau in Oppenheim

Veröffentlicht: 29.07.2022
Autor: Andreas Lerg

Die in der Allgemeinen Zeitung im Artikel vom 22. Juli beschriebene aktuelle Entwicklung in Sachen Hallenbad-Neubau der Verbandsgemeinde Rhein-Selz in Oppenheim darf und muss man mindestens beunruhigend nennen. Obwohl sich alle Fraktionen und politischen Akteure und Kräfte zum Glück umfassend zum Neubau des Bades bekannt und auf die Umsetzung in entsprechenden Beschlüssen verpflichtet haben, scheint das ganze Projekt durch eine Liste von Fragen seitens der Kommunalaufsicht plötzlich auf tönernen Füßen zu stehen. Auch das es 2021 noch hieß, der Rückbau des alten Bades beginnt im Frühjahr 2022 und sich bis jetzt - wir bewegen uns auf den Herbst zu - nichts getan hat, lässt aufmerken. Hört man die Gerüchte zu den Gründen der Abrissverzögerung, es konnten bestimmte Bäume wegen Fledermäusen nicht gefällt werden, wird man stutzig. Dass Bauprojekte vor allem in öffentlicher Trägerschaft am Ende immer teurer werden, als zu Beginn geplant, ist ein Phänomen, dem man in unserem Land bescheinigen muss, dass das die Regel und nicht die Ausnahme ist. Mit dem unsäglichen Krieg in der Ukraine ist jetzt ein erschreckender Preistreiber entstanden, der sich wohl auch auf die Baubranche auswirkt.

Unlängst sind auf der letzten VG-Ratssitzung die wichtigen Beschlüsse vertagt worden, womit wir wieder bei den eingangs erwähnten beunruhigenden Signalen sind. Lobens- und dankenswerterweise bekennt sich der neuen VG-Bürgermeister Martin Groth vollumfänglich zum Bau eines neuen Hallenbades. Und doch vernimmt man unter der Hand, dass es wohl einzelne Personen auf dem politischen Parkett geben soll, die gerne ein wenig an dem Projekt sägen wollen, wobei bislang unklar ist, ob es dabei um „Abspecken oder Absägen“ geht. Wie sich die entstehende Verzögerung auf die Fristen zur Beantragung der grundsätzlich in Aussicht gestellten Bundesfördermittel in Höhe von drei Millionen Euro auswirkt, darüber mag ich gar nicht erst nachdenken.

Und im genannten Artikel der Allgemeinen Zeitung meldet sich auch direkt der „nächste Sägende“ aus dem Rhein-Selz-Park zu Wort und orakelt von einem Hallenbadbau auf dem ehemaligen Kasernengelände. Er wirbt mit der Abwärme eines Rechenzentrums, das dort irgendwann gebaut werden soll. Doch dessen Spatenstich ist in noch viel weiterer Ferne als eine entsprechende Bauplanung und die vorher nötige Anpassung des Flächennutzungsplanes. Und er spricht von „groß denken“ und einem 50-Meter-Becken, das man dort bauen sollte - und das dann nochmal teurer würde. Entschuldigung, aber in dieser Wolkenkuckuksheim-Phase waren wir vor gut fünf Jahren schon einmal, getrieben vom damaligen Niersteiner Bürgermeister. Es wäre absolut fatal, wenn man jetzt politisch aus der Kurve fliegen würde und erneut in eine zunächst rein theoretische Standortdebatte in Sachen Hallenbad der VG Rhein-Selz einsteigt. Wenn man wieder Träume von 50 Meter-Becken und einem olympiamäßigen Leistungszentrum Schwimmsport träumt. In solchen Luftschlössern kann niemand schwimmen und dann würde es nie mehr ein Hallenbad in der VG Rhein-Selz geben! Zudem würde ein anderer Standort mit Sicherheit rein gar nichts an den Baukosten ändern.

Daher kann, darf und muss es nur in eine Richtung gehen: Das neue Hallenbad der VG Rhein-Selz MUSS am geplanten Standort und in der schon sehr weit vorangekommenen Planung gebaut werden. Sicher wird man da vielleicht noch das eine oder andere optimieren können, um die Kosten einzufangen. Aber es muss das projektierte Sport-, Breitensport- und Schulbad mit der geplanten und notwendigen Ausstattung gebaut werden. Für uns, die DLRG Oppenheim, ist ein solches Bad die absolute Existenzgrundlage. Unser Verein wurde im Jahr 1928 gegründet und wir würden gerne in sechs Jahren unser 100-Jähriges feiern. Doch ohne Hallenbad als Fundament unserer Arbeit wird da nichts draus! Dann werde ich sehr wahrscheinlich der letzte Vorsitzende der DLRG Oppenheim sein und den Verein zu Grabe tragen müssen, um es einmal ganz deutlich zu sagen. Die Auswirkungen des fehlenden Hallenbades spüren wir bereits jetzt sehr deutlich und wer Details wissen möchte, kann sich gerne  jederzeit bei mir melden.

Bekannt ist auch, dass wir längst nicht der einzige Verein sind, der das Bad nutzt und braucht. Dann wären da noch mindestens 17 Schulen in der Verbandsgemeinde und in den Nachbarverbandsgemeinden, die das Bad für den lehrplanmäßigen Schulsport mehr als dringend brauchen und auch schon das alte Bad über Jahrzehnte genutzt haben. Die bundesweit rapide steigende Zahl von Kindern, die nicht schwimmen können, weil sie es mangels Bädern nicht lernen können, ist ein weiteres deutliches Alarmsignal. Und wenn man jetzt im Sommer sieht, wie rappelvoll das Freibad in Gimbsheim ist, dann erkennt man, dass auch in der Bevölkerung ein ganzjähriges Schwimmbad gebraucht und vor allem auch angenommen wird.

Deshalb noch einmal: Das Hallenbad in Oppenheim MUSS wie geplant gebaut werden. Davon darf weder gesellschaftlich und erst recht nicht politisch abgerückt werden.

Andreas Lerg

Vorsitzender DLRG Oppenheim e.V.

 

ERGÄNZUNG nach einer Information seitens der VG Beigeordneten Christina Bitz:

Die Winterquartiere der Fledermäuse wurden in Kooperation mit dem NaBu vorausschauend letztes Jahr umgezogen. Die Nistkästen hängen nun nicht mehr an der Gebäuderückwand des alten Hallenbades. Die Fledermäuse haben neue Nistkästen an anderen Gebäuden in der Nähe bekommen. bekommen. Diese naturschutzrechtlich notwendigen Aktivitäten können den Neubau nicht verzögern, da sie bereits VOR dem Abriss durchgeführt wurden.

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